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Egoload - Zielstrebiger Realist

Auf dem Nachttisch


Roger Hutchinson
Eine Straße in Schottland


Robert Skuppin, Volker Wieprecht
Das Lexikon der verschwundenen Dinge


Florence Hervé
Frauen und das Meer

Im CD-Player

Erinner-Bar

Freitag, 13. März 2009

Wo bist Du ?

Es ist noch kalt an diesem Freitag im März. Am Morgen hat es noch aus einem tiefgrauen Himmel geregnet und obwohl seit Anfang der Woche die ersten Zugvögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren, konnte der von den Menschen so herbeigesehnte Frühling bis heute nicht die Oberhand gewinnen.

Am frühen Abend verläßt sie das Haus und fährt mit dem Auto in das nur wenige Kilometer entfernte Stadtviertel, in dem sie noch bis vor einem Jahr gewohnt hat. Auf Anhieb findet sie einen freien Parkplatz in der Straße, die fünf Jahre lang ihr Zuhause war.
Vor ihrem ehemaligen Küchenfenster hängt eine schäbige Kaffeehaus-Gardine. An der Bude gegenüber schlagen immer noch die gleichen Trinker, mit ihren Bierflaschen und Flachmännern in der Hand, die Zeit und den trüben Harz 4-Alltag tot.

Sie geht langsam durch die ihr noch vertrauten Straßen. Hinter vielen Fenstern flimmert das bläuliche Licht der Fernsehgeräte. Ein Stück weiter schließt die alte Schneiderin ihren Laden ab und winkt freundlich zu ihr hinüber, als sie ihre ehemalige Kundin wiedererkennt. Aus der griechischen Imbissbude nebenan weht der Geruch von Fett und Knoblauch zu ihr herüber und irgendwo weint ein Kind.

Schon von Weitem sieht sie, dass die Leuchtreklame der Eckkneipe ausgeschaltet ist. Die Speise- und Getränkekarte hängen schief, von der Sonne ausgebleicht und vom Regen gewellt, in dem zerkratzten Schaukasten an der Hauswand. Die Fenster sind so verschmutzt, dass ihr jeglicher Blick in das Innere verwehrt bleibt. Auf der hölzernen Eingangstür prangt ein neongrünes Graffiti und wo einst der Türgriff saß, klafft jetzt nur noch ein Loch.

"Erinnerst Du Dich noch an mich ? Wir trafen uns hier vor genau zwei Jahren..." will sie den Mann fragen, der ihr auf dem Rückweg zum Auto mit seinem Hund entgegen kommt, aber es gibt nichts an ihm, das sie an den Unbekannten von damals erinnert.

Ein paar Minuten später biegt sie spontan vom Heimweg auf den Parkplatz des Friedhofes ab. Die einzige Laterne am Eingang und ein paar flackernde Grablichter weisen ihr den kurzen Weg durch die Dunkelheit zu dem Ort, an dem sie sich zwei Jahren zuvor endgültig von ihrem Bruder verabschieden mußte. Wie immer hält sie stumme Zwiesprache mit ihm, während sie die mitgebrachte Kerze anzündet. Die Stille umhüllt sie watteweich, als sie vor dem Grab steht und ihren Tränen das erste Mal an diesem Tag freien Lauf läßt.
Durch den Tränenschleier hindurch sieht sie, wie sich die Wolkendecke für einen kurzen Augenblick teilt und den Blick auf den noch fast vollen Mond freigibt, der sich im nächsten Moment matt im schwarzen Granit des Grabsteines wiederspiegelt.

Auf dem Rückweg zum Auto spürt sie plötzlich die Hand, die warm und leicht auf ihrer Schulter liegt...

Samstag, 7. März 2009

Erinnerst Du Dich noch an mich ?

Es war Sommer an jenem Dienstag im März. Schon am frühen Mittag übersprang das Thermometer die 20 Grad-Marke, die Sonne schien warm von einem strahlenden, schon fast kitschigen Postkartenhimmel und die laue Luft war erfüllt vom aufgeregten Gesang der Vögel, der den vorausgegangenen trüben Winter endgültig Vergessen machen wollte.

Das Leben mutete ihr fast zynisch an, passten die äußeren Gegebenheiten doch so gar nicht zu der dumpfen Leere und dem bohrenden Schmerz in ihrem Inneren. Erst spät am Abend verließ sie das Haus, weil die Angst sie selbst in ihren vier Wänden nicht zur Ruhe kommen ließ. Mit gesenktem Kopf ging sie ziellos durch die leeren Straßen und zählte ihre bleischweren Schritte, um der quälenden Stimme hinter ihrer Stirn Einhalt zu gebieten. Ein nicht enden wollender Tränenstrom nahm ihr die Sicht und rann leise über ihre Wangen.

"Erinnerst Du Dich noch an mich ?" fragte der Mann, der plötzlich an der bereits vor Stunden geschlossenen Schneiderei vor ihr stand. "Wir trafen uns im letzten Jahr und haben uns leider wieder aus den Augen verloren. Um so mehr freue ich mich, Dich heute wiederzusehen".
"Sie irren sich und ich bin nicht in der Stimmung, mich blöde anmachen zu lassen" antwortete sie ihm barsch schon im Weitergehen, ohne den Blick wirklich zu heben. "Verzeih mir die Verwechlung" erwiderte er, blieb aber trotz ihrer abweisenden, fast schon arroganten Art an ihrer Seite. Schweigend gingen sie nebeneinander die dunkle Straße hinab. Nur ihre Schritte auf dem Kopfsteinpflaster hallten von den Häuserwänden wider und irgendwo bellte ein Hund. Auf Höhe der alten Eckkneipe streckte er ihr vertrauenserweckend die Hand entgegen. "Komm" sagte er und zog sie sanft durch die knarrende Holztür.

Kopfsteinpflaster

Abgestandener Zigarettenrauch schlug ihnen im Inneren entgegen. Drei Männer saßen an der Theke vor ihrem Pils und Korn und debattierten hitzig mit dem bierbäuchigen Wirt über das verlorene Fußballspiel vom vergangenen Wochenende. Ein anderer Mann saß auf einem wackligen Hocker vor den zwei blinkenden Spielautomaten, die er mit stumpfem Blick beidhändig mit Geldmünzen fütterte. Im Hintergrund plärrte ein deutscher Schlager aus einem knarzenden Lautsprecher.

Der Fremde führte sie zu einem abgelegenen Tisch am Fenster und half ihr zuvorkommend aus ihrer Jacke. Fünf Minuten später kehrte er mit zwei Tassen dampfendem Tee vom Tresen zurück und setzte sich ihr gegenüber. Sie bemerkte seine gepflegten Hände, die übereinander auf der Tischplatte ruhten, die teure, aber unaufdringliche Uhr an seinem Handgelenk und den feinen Stoff seiner Pulloverärmel und als sie erstmals kurz den Blick hob, schaute sie in zwei gütige, tiefblaue Augen.

Sie nahm den Beutel aus ihrem Tee, rührte gedankenverloren in der braunen Flüssigkeit und bedankte sich tonlos für das Taschentuch, das der Fremde ihr mit einem freundlichen Lächeln reichte. Nach einer gefühlten Ewigkeit begann sie leise zu reden. Von der Erkrankung und dem doch so plötzlichen Tod ihres Bruders vor zehn Tagen, von dem Schmerz, der ihr den Atem raubte, von den schlaflosen Nächten und von der Angst vor dem morgigen Tag, an dem sie ihren Bruder auf seinem letzten, irdischen Weg begleiten müsse. Sie sprach, immer wieder aufschluchzend, von der Leere, die er hinterlassen hatte und von dem surrealen Gefühl, dass sich die äußere Welt einfach weiterdrehte, obwohl in ihrem Inneren alles stillzustehen schien.

Der Fremde stand auf, kam um den Tisch herum und setzte sich neben sie. Mit warmen Fingern löste er sanft ihren Griff, mit dem sie die Teetasse umklammert hielt und schloß ihre Hand zwischen seinen ein. Er erzählte von seinen Begegnungen mit dem Tod. Er redete von seinem Bruder, der in seiner Jugend in seinen Armen starb. Er erzählte vom Tod eines Kameraden und den unzähligen Zivilisten, die vor seinen Augen ihr Leben im Bosnienkrieg verloren und in dem er selbst als Soldat schwer verletzt wurde. Und vom plötzlichen Herztot seiner Mutter, von der er sich nicht einmal verabschieden konnte, am Vortag seiner Heimkehr von der Front nach Deutschland.

" Feierabend für heute, Herrschaften" . Es war schon Nacht, als der Wirt sie als seine letzten Gäste zum Gehen aufforderte und die Tür hinter ihnen verschloß. Einvernehmlich schweigend gingen beide Hand in Hand durch die verlassenen Straßen. Nur hinter wenigen Fenstern brannte noch Licht. Vor ihrem Haus angekommen, nahm der Fremde ihr Gesicht in seine Hände. "Es ist ein guter Weg, den Du morgen gehen wirst, denn Du zeigst Deinem Bruder und Dir, wie sehr Du ihn liebst. Erinnere Dich an all die schönen Dinge, die Du mit ihm geteilt und erlebt hast und denke daran, dass Dir niemand jemals diese Erinnerungen nehmen kann. Es wird ein schöner Tag, denn die Sonne wird wieder scheinen und euch begleiten. Und auch ich werde bei Dir sein. Meine Hand wird warm und leicht auf Deiner Schulter ruhen und Dich durch den Tag führen". Nach einem letzten, liebevollen Blick und einem zart gehauchten Kuß auf ihre Stirn verschwand der Unbekannte, dem sie, entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, ihr von Kummer und Angst überquellendes Herz einfach so ausgeschüttet hatte, in der Dunkelkeit.

In der Wohnung angekommen zog sie völlig erschöpft lediglich ihre Jacke und die Schuhe aus, legte sich angezogen auf ihr Bett und fiel, erstmals seit vielen Nächten, augenblicklich in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

Dienstag, 3. März 2009

Der Himmel weint

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Es gibt immer noch Tage, an denen ich zum Telefon greife, um Dich anzurufen. Und so manches Mal habe ich das Gefühl, dass Du jeden Moment lachend durch die Tür kommst.
Es sind die kleinen Dinge, die mir so oft die Tränen in die Augen treiben, wie z.B. ein Lied im Radio oder der Geruch Deines Lieblingsduftes. An anderen Tagen habe ich Angst, dass ich vergesse, wie Deine Stimme klang.....

2 Jahre ohne Dich....und nicht nur der Himmel weint....

Montag, 29. September 2008

Rosa Elefant auf einem Baum

rosa-elefant
Du bist für mich der rosa Elefant auf einem Baum,
denn je mehr ich mich bemühe, um so weniger schaffe ich es,
NICHT an Dich zu denken....

Und während Du bereits Trost in anderen Armen gefunden hast, frage ich mich viel zu oft, warum es immer noch so viele Momente gibt, in denen ich mir wünsche, dass Deine Antwort auf alle Fragen mein Name wäre....

( un )happy birthday !

Samstag, 13. September 2008

Broken Wings

Vogelnest

Es ist lange her, dass du geflogen bist. Die Erinnerung an die Welt außerhalb deines kleinen Nestes läßt du nur selten zu. Sie sind ohnehin verschwommen in der Zeit, in der du dich in dich selbst zurückzogen hast.

Es sind die letzten Tage in diesem Jahr, in der die Sonne dich zu einem Ausflug lockt. Damals hast du deine Flügel einfach ausgebreitet und bist auf der Thermik der Liebe jauchzend zu den Wolken emporgestiegen. Du hast Dich laut singend vom Wind treiben lassen wie die Segelboote auf den Wellen des Meeres, die du atemlos schweigend am Strand beobachtet hast. Meer und Himmel vereinigten sich zu einem schier endlosen Blau, in dem alle Grenzen aufgehoben waren und Alles möglich schien.

Schon sehr bald wird der Baum, in dem du dein Nest gebaut hast, von herbstlichen Stürmen geschüttelt. Der Wind wird an den bunten Blättern zerren, bis sie zu Boden fallen. Die Sonne wird sich nur selten zeigen und sie wird die Tränen, die du heimlich um dich selbst weinst, nicht mehr trocknen.

Mit der dunklenVorahnung auf einen langen, kalten und einsamen Winter sitzt du früh bei Sonnenaufgang in deinem Baum und träumst davon, deine Schwingen noch einmal auszubreiten und dich von der Liebe tragen zu lassen. Die Sehnsucht nach der verlorenen Leichtigkeit bohrt sich durch dein Gefieder tief in dein kleines Herz und läßt dich nur mühsam von Ast zu Ast flattern, ehe du mit Hereinbrechen der Dunkelheit, deines Daseins müde, wieder in dein Nest zurückkehrst.

Es ist lange her, dass Du geflogen bist. Weil mit ihrem Herzen auch deine Flügel brachen.....

Donnerstag, 21. August 2008

Man sieht sich immer 2 Mal im Leben

Ich erinnere mich noch gut an mein 1. Vorstellungsgespräch. Aufgewachsen in einer Familie, in der es nicht darum ging, eigene Wünsche und Ideen zu entwickeln, sondern der Vernunft und der Erfahrung meiner Eltern zu gehorchen, hatte ich mich bei Banken, Versicherungen und der Stadt beworben, weil es lt. meinem Vater dort die Stellen gab, in denen man für viel Geld wenig tun mußte und wo die Jobs sicher waren, solange man keine goldenen Löffel klaute.

Im August 1982 bekam ich die Einladung zum Gespräch bei einer Großbank. Ich sah mich mit meinen knapp 16 Jahren einem ziemlich einschüchternden Gremium von 6 Schlipsträgern gegenüber, dem neben 3 Direktoren u.a. der Personalleiter Herr S. und sein junger und sehr engagierter Vertreter Herr B. angehörten.
Herr S. war für mich ein altersloser ( zu dem Zeitpunkt muß er ca. 40 gewesen sein ) und zurückhaltender Mann, der nicht nur aufgrund seiner geringen Körpergröße und seines grauen Anzuges eher unscheinbar wirkte. das Interview dauerte ca. eine Stunde und ich weiß noch, dass mir insbes. 2 der Direktoren das Gefühl gaben, mich irgendwie "auf dem Kieker" zu haben. Erst zum Ende des Gespräches mischte sich Herr S. ein. Mit eher leiser Stimme formulierte er einfühlsam seine Fragen und seine Augen schauten aufmerksam und gütig zugleich. Ich ging mit sehr gemischten Gefühlen aus diesem Gespräch und der Satz "Sie hören von uns" hinterließ nicht wirklich die Hoffnung auf eine Zusage.

Am Nikolaustag 1982, ich hatte im Monat zuvor einen Ausbildungsvertrag bei der *parkasse unterschrieben, bekam ich dann gänzlich unerwartet die Zusage und so begann ich im Sommer 1983 dort meine Ausbildung zur Bankkauffrau. Leiter der Ausbildungsabteilung war damals der stv. Personalleiter Herr B., der aber aufgrund seiner mangelnden menschlichen Qualifikation bei uns Azubis nur mäßig ankam. Herr S. hingegen lebte den Spruch "Meine Tür steht immer für Sie auf" und hatte immer ein offenes Ohr für unsere Probleme, auch für die, die über die Bank hinausgingen.

Zum Ende der Ausbildung durfte jeder Azubi einen Wunsch äußern, wo er nach der Ausbildung eingesetzt werden wollte. Ich wurde als Letzte zum Gespräch zu Herrn S. gebeten und erfuhr von ihm, dass ich nach Bestehen meiner Prüfung in eine Filiale gehen sollte, die für ihren Leiter, Herr Sch., berüchtigt war.
Sch. war ursprünglich Polier auf dem Bau und ich weiß bis heute nicht, wie er den Weg in die Bank gefunden hat. Aber in den 60er Jahren waren solche Quereinsteiger durchaus üblich. Sch. war ein echtes Arschloch, der seine Angestellten triezte, mit Unvermögen glänzte und einen Heidenspaß daran hatte, wenn seine Mitarbeiterinnen aufgrund seiner Schikanen in Tränen ausbrachen, weshalb man auch schon seit Jahren keine Azubis mehr in die Filiale schickte.

Ausgerechnet dort sollte ich also eingesetzt werden. Herr S. beantwortete meine Frage nach der "Strafversetzung" damit, dass ich seiner Meinung nach die Einzige sei, die dort zurecht kommen könnte, weil ich mir nicht alles gefallen lassen würde, was in meinen Augen damals ein eher zweifelhaftes Kompliment war.

Ich trat also nach der Ausbildung meinen Dienst dort an und wollte nach meinem 1. Arbeitstag dort, an dem mir Leiter Sch. sein Glasauge auf seiner Handfläche präsentierte, nie wieder in die Filiale und nie wieder in die Bank. Herr S. hatte von einer Kollegin von dem Vorfall erfahren, rief mich abends zu Hause an und überzeugte mich davon, meinen Job nicht einfach hinzuschmeißen.

8 Jahre habe ich in besagter Filiale gearbeitet und das Bankgeschäft von der Pieke auf gelernt. Durch Versetzungen und Pensionierungen wurden mir ständig neue Aufgaben übertragen und ich fand mich irgendwann als Leiterin dieser Filiale wieder. Immer wieder sprach mir Herr S. Mut zu, wenn ich Angst hatte, irgend einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein und ich hatte immer das Gefühl, dass er über mich besonders wacht.
Die Bank veränderte sich in dieser Zeit gravierend. Administrative Aufgaben wurden outgescourst, Bearbeitungszentren wurden geschaffen und aus der Personalabteilung wurde das Human Ressources Management. Herr S. war zu menschlich und wurde von seinem Stv. Herr B. von seinem Platz verdrängt. Man schaffte für ihn die Stelle eines Organisationsleiters, der fortan hauptsächlich damit beschäftigt war, den zum Teil völlig unsinnigen Umbau der Filialen durch einen italienischen Designer zu unterstützen. In der Zeit verlor Herr S. nie sein Interesse an "seinen" Mitarbeitern" und auch wenn es nicht mehr seine Aufgabe war, klagten ihm viele Mitarbeiter weiterhin ihr Leid. Herr S., der sich von neuen, jüngeren und durchweg toughen Vorgesetzten mobben lassen mußte, verlor zwar an Ansehen und Gewicht, aber nie sein Lächeln.

Mit Ende 20 erkrankte ich an meiner Angststörung, was erstmals zu Ausfallzeiten in der Bank führte. Nach einer relativ langen Diagnostik fuhr ich 2 Jahre später das 1. Mal zur Kur. Herr S. war zwischenzeitlich auf irgend eine unbedeutende Position in die Hauptfiliale nach Essen versetzt worden. Eine damals übliche Vorgehensweise, mit der man versuchte, unliebsame Mitarbeiter zur eigenen Kündigung zu bewegen. In der 4. Woche in der Klinik rief mich Herr S. dort an ( keine Ahnung, woher er davon wußte ) , um sich nach meinem Befinden zu erkundigen, etwas, was keiner meiner damaligen, direkten Vorgesetzten jemals fertiggebracht hatte.

Herr S. wurde Ende der 90er in den Vorruhestand versetzt und seine Verabschiedung nach 40 Dienstjahren durch die Geschäftsleitung war eine unglaubliche Farce und trieb den Mitarbeitern die Zornesröte ins Gesicht, wie man mit einem Mann wie S. nur so umgehen konnte. Ich schrieb ihm jedes Jahr zu Weihnachten einen Brief und bekam zu meinem Geburtstag auch weiterhin seinen Anruf mit seinen Glückwünschen. Zwei Jahre später verließ auch ich die Bank und irgendwann schlief unser Kontakt ohne ersichtlichen Grund ein.

Gestern saß ich im Büro eines meiner Kunden, der u.a. für einen Verein arbeitet, der ein Kinderheim in der Nähe unterhält. Ich mußte dort anrufen, um Fragen zu einem bestehenden Auftrag zu klären und wurde unzählige Male verbunden, ehe ich bei der Sekretärin des 1. Vorsitzenden landete. Die Dame verband mich schließlich mit besagtem Mann, der sich als "mein" Herr S. aus alten Banktagen entpuppte. Ich wußte zwar, dass er schon zu Bankzeiten div. Ehrenämter inne hatte, aber ich wußte nicht, dass es um diesen Verein ging.
Die "Wiederhörensfreude" was groß und wir haben über eine Stunde miteinander telefoniert. Herr S. fährt an diesem Wochenende für 3 Wochen in den Urlaub, aber wir haben fest vereinbart, dass wir Mitte September zusammen essen gehen werden.

Ich freue mich sehr, dass es sich doch immer wieder bewahrheitet, dass man sich immer 2 Mal im Leben sieht :-)

Donnerstag, 17. Juli 2008

In memoriam

Teelichter

Ich wünschte, ich könnte heute zu Dir kommen, um Deinen Geburtstag mit Dir zu feiern. Du würdest ein paar Caipis mixen , lachend Deine Geschenke öffnen und wir würden darüber scherzen, wie schnell die Jahre vergangen sind...

Statt dessen bleibt mir nur der Gang zu Deinem Grab. Auch wenn dies schon Dein 2. Geburtstag ohne Dich ist, ist es immer noch sehr schwer, mit dem Anderssein dieser Tage, die sich so ganz anders anfühlen, zurecht zu kommen.

Ich würde alles dafür geben, Dich noch ein Mal umarmen zu können. Ich tue es in Gedanken... jetzt und an jedem einzelnen Tag, an dem Du mir so unendlich fehlst...

Sonntag, 29. Juni 2008

Out of my head

Montag, 3. März 2008

Ich trage dein Herz

Herz01

Ich trage dein Herz bei mir. Ich trage es in meinem Herzen.
Nie bin ich ohne es. Wohin ich auch gehe.....
Hier ist das tiefste Geheimnis um das keiner weiß.
Hier ist die Wurzel der Wurzel.
Und die Knospe der Knospe.
Und der Himmel des Himmels, eines Baumes Namens Leben.
Der höher wächst als unsere Seele hoffen-, unser Geist verstecken kann.
Das ist das Wunder, das den Himmel zusammen hält.
Ich trage dein Herz. Ich trage es in meinem Herzen. ( E.E.Cummings )

Mein Leben ist um so Vieles ärmer geworden, ohne Dich.....

Mittwoch, 2. Januar 2008

Willkommen in 2008

Tag 2 im neuen Jahr....und der Alltag ist wieder eingekehrt.

Silvester im kleinen, aber sehr feinen, Kreis war sehr schön:

Statt Bleigießen wurde zuerst für die stilvolle Tafel Silber geputzt.....

Silber

Ein excellentes 5-Gänge-Menue vom eigens aus Frankreich angereisten Hobby-Koch endete mit einer Nachspeise der Hausherrin.....zum niederknien......

Himbeer-Tiramisu

Und geheimnisvolle Besucher landeten rechtzeitig vor dem Feuerwerk.....

Ufo01

Die Nacht war kurz und geräuschvoll......und endete mit einem Katerfrühstück ( liebe Grüße an I., ich hoffe, es geht Dir wieder besser ! ) und mit dem einstimmigen Beschluß, nächstes Silvester gemeinsam am Meer zu verbringen....
Danke Liebste, I. und M. für den schönen Abend und für Eure Bemühungen.

Und so hat mich also nach vielen Feiertagen der Alltag wieder. Die Weihnachtsdeko ist entsorgt, mein Anwalt mit dem Forderungsinkasso eines zahlungsunwilligen Kunden betraut, der Postnachsendeantrag gestellt......und morgen geht es dann wieder zu meinen Kunden.....und meine Umzugsvorbereitungen in die heiße Phase......

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