Das Ding mit der Freiheit
Ein Bekannter ( A.) von mir sitzt seit Nov. 2006 für ein Jahr wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung im Knast. Seit der Trennung von seiner Frau vor 2 Jahren gab es einen erbitterten Kampf um die Kinder ( heute 6 und 4 Jahre alt ). Die Kindesmutter hielt sich an keine Vereinbarung, mit der das Umgangsrecht geregelt war und entzog ihm die Kinder. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem neuen Lebensgefährten, der praktischerweise auch ihr Anwalt war/ist.
Im letzten Jahr eskalierte die Situation völlig: A. wollte die Kinder abholen, seine Exfrau machte mal wieder nicht die Tür auf und speiste ihn über die Sprechanlage mit fadenscheinigen Ausreden ab. Mit der Kraft der Verzweiflung trat A. die Tür ein und brach Herrn Anwalt die Nase, als der sich ihm in den Weg stellte.
Ich halte Gewalt nicht für die Lösung irgendeines Problems und ich heiße A.´s Vorgehensweise auch in keiner Weise gut. Aber ich verurteile genauso das Verhalten der Mutter. Wenn sich Eltern entlieben, ist eine Trennung für Kinder sicher schon schlimm genug. Dass sie darüber hinaus zum Spielball verletzter Gefühle und persönlicher Eitelkeiten gemacht werden, ist schlichtweg grausam.
Mit A. verbindet mich momentan eine Brieffreundschaft. Jede Woche bekomme ich seitenlange Post von ihm, in der er mir u.a. die Situation im Knast schildert. Seinen "Ausraster" bereut er zutiefst, nicht nur weil er zur Haft verurteilt wurde ( und dadurch sowohl seinen Job, als auch seine Wohnung verloren hat ), sondern vor allem, weil er erkannt hat, welchen Schaden er seinen Kindern damit zugefügt hat und wie sehr er seiner Ex mit seinem Verhalten in die Karten gespielt hat. Denn ein gewalttätiger Mann kann schließlich kein guter Vater sein ( wobei er nach meiner Einschätzung den Kindern niemals etwas Böses tun könnte/würde ).
A. "genießt" momentan noch den Luxus einer Einzelzelle, weil er einer der wenigen Nichtraucher ist. Und er darf in der Gefängnisküche arbeiten, was ihm neben ein wenig Geld vor allem eine Beschäftigung einbringt.
Ich war vor einigen Jahren mal zu Besuch in einer Haftanstalt und erinnere mich noch sehr gut an das beklemmende Gefühl des Eingesperrtseins. Nach der Ausweiskontrolle mußte ich in einem Vorraum meine Taschen entleeren und alle Gegenstände einschließen. Die Türen vor mir öffneten sich erst, wenn sich die hinter mir geschlossen hatten. Im Wartebereich der Besucher saßen Gestalten, die ich eher auf der anderen Seite der Gitter vermutet hätte. Bei dem 15 minütigen Gespräch in einem Besuchszimmer war ständig ein Beamter anwesend, der auch jeglichen Körperkontakt untersagte.
Wie jeder unbescholtene Bürger kannte ich solche Szenen nur aus dem TV und es war eine sehr beklemmende Erfahrung für mich, kontrolliert, überwacht und fremdbestimmt zu sein. Durch den Briefwechsel wird mir jede Woche auf´s Neue klar, wie wertvoll die Freiheit ist: Ich kann rausgehen, wann immer ich mag. Ich kann die Mahlzeiten kochen, die ich gern essen möchte. Ich kann jederzeit zum Telefon greifen und meine Freunde anrufen oder Besuch empfangen, wenn ich das möchte....
Alles selbstverständlich... Nicht für A.....Nicht für mich....Nicht für Diejenigen, die in sich selbst gefangen sind....
Im letzten Jahr eskalierte die Situation völlig: A. wollte die Kinder abholen, seine Exfrau machte mal wieder nicht die Tür auf und speiste ihn über die Sprechanlage mit fadenscheinigen Ausreden ab. Mit der Kraft der Verzweiflung trat A. die Tür ein und brach Herrn Anwalt die Nase, als der sich ihm in den Weg stellte.
Ich halte Gewalt nicht für die Lösung irgendeines Problems und ich heiße A.´s Vorgehensweise auch in keiner Weise gut. Aber ich verurteile genauso das Verhalten der Mutter. Wenn sich Eltern entlieben, ist eine Trennung für Kinder sicher schon schlimm genug. Dass sie darüber hinaus zum Spielball verletzter Gefühle und persönlicher Eitelkeiten gemacht werden, ist schlichtweg grausam.
Mit A. verbindet mich momentan eine Brieffreundschaft. Jede Woche bekomme ich seitenlange Post von ihm, in der er mir u.a. die Situation im Knast schildert. Seinen "Ausraster" bereut er zutiefst, nicht nur weil er zur Haft verurteilt wurde ( und dadurch sowohl seinen Job, als auch seine Wohnung verloren hat ), sondern vor allem, weil er erkannt hat, welchen Schaden er seinen Kindern damit zugefügt hat und wie sehr er seiner Ex mit seinem Verhalten in die Karten gespielt hat. Denn ein gewalttätiger Mann kann schließlich kein guter Vater sein ( wobei er nach meiner Einschätzung den Kindern niemals etwas Böses tun könnte/würde ).
A. "genießt" momentan noch den Luxus einer Einzelzelle, weil er einer der wenigen Nichtraucher ist. Und er darf in der Gefängnisküche arbeiten, was ihm neben ein wenig Geld vor allem eine Beschäftigung einbringt.
Ich war vor einigen Jahren mal zu Besuch in einer Haftanstalt und erinnere mich noch sehr gut an das beklemmende Gefühl des Eingesperrtseins. Nach der Ausweiskontrolle mußte ich in einem Vorraum meine Taschen entleeren und alle Gegenstände einschließen. Die Türen vor mir öffneten sich erst, wenn sich die hinter mir geschlossen hatten. Im Wartebereich der Besucher saßen Gestalten, die ich eher auf der anderen Seite der Gitter vermutet hätte. Bei dem 15 minütigen Gespräch in einem Besuchszimmer war ständig ein Beamter anwesend, der auch jeglichen Körperkontakt untersagte.
Wie jeder unbescholtene Bürger kannte ich solche Szenen nur aus dem TV und es war eine sehr beklemmende Erfahrung für mich, kontrolliert, überwacht und fremdbestimmt zu sein. Durch den Briefwechsel wird mir jede Woche auf´s Neue klar, wie wertvoll die Freiheit ist: Ich kann rausgehen, wann immer ich mag. Ich kann die Mahlzeiten kochen, die ich gern essen möchte. Ich kann jederzeit zum Telefon greifen und meine Freunde anrufen oder Besuch empfangen, wenn ich das möchte....
Alles selbstverständlich... Nicht für A.....Nicht für mich....Nicht für Diejenigen, die in sich selbst gefangen sind....
_Mo - 26. Juni, 16:21
Nicht nur Freiheit
Keine Frage....
Entscheidend scheint mir aber zu sein, dass man aus sich selbst heraus eine Zufriedenheit erlangt, die man nicht an Anderen messen muß.