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Montag, 20. Oktober 2008

Kleine Freuden

Immer, wenn ich Montags auf dem Rückweg von meinem Kunden am Friedhof anhalte, sehe ich sie. Sie ist das, was für mich eine alte Dame ausmacht: Sie trägt immer Kostüme und manchmal ziert eine Blumenbrosche keck ihr Revers. Sie bewegt sich mit langsamer Grazie, aber ihr aufrechter Gang erweckt in mir die Phantasie, wie sie in jungen Jahren an der Ballettstange trainierte. Ihr Gesicht ist gezeichnet von einem langen Leben, das sichtbar kein leichtes war. Trotzdem hat sie immer ein Lächeln auf den Lippen, wenn wir uns in stiller Eintracht begegnen.

Heute kam sie mir entgegen und ich fragte sie nach Feuer für mein Grablicht. Sie lächelte und sagte: " Wissen Sie, Kind, ich habe vor 5 Jahren das Rauchen aufgegeben und seitdem trage ich leider kein Feuerzeug mehr bei mir". Wir wünschten uns einen schönen Tag und sie verließ den Friedhof, während ich zum Grab meines Bruders ging.

10 Minuten später fuhr ich vom Parkplatz und sah die alte Dame allein an der Bushaltestelle sitzen. Spontan hielt ich an und fragte, wo sie denn hinmüsse. Sie sagte, dass sie 5 km entfernt im Altenheim meines Nachbarortes wohnt und ich bot ihr an, einen kleinen Umweg zu fahren und sie mitzunehmen. Nachdem ich ihr 3 Mal versichert habe, dass das für mich wirklich keine Mühe macht, stieg sie in mein Auto. Ich half ihr beim Anschnallen und los ging es.

Am Ende der Straße standen wir an einer roten Ampel. Die alte Dame drehte sich mit strahlenden Kinderaugen zu mir und sagte, dass sie 87 Jahre alt sei und heute das 1. Mal in einem offenen Auto fahren würde. Sie müsse heute Abend unbedingt ihren Sohn in Hamburg anrufen und ihm das erzählen. Und ob es mir etwas ausmachen würde, direkt vor das Altenheim zu fahren, weil sie vor ihren Mitbewohnern "angeben" wolle.

5 Minuten später half ich ihr beim Aussteigen, sie umarmte mich spontan und winkte mir noch hinterher. Es ist manchmal so einfach und ein wirklich tolles Gefühl, jemandem eine kleine Freude zu machen.

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