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Dienstag, 17. Juni 2008

Das Ding mit der Eifersucht

Es hat nur ein paar wenige Wochen gedauert, bis aus einer großen Liebesgeschichte für mich fast ein Albtraum wurde. Ich neige nicht zu Schnellschüssen und schalte auch bei akuter Verliebtheit nicht völlig den Verstand aus, aber ich habe wirklich gedacht, den Mann gefunden zu haben, auf den ich so lange gewartet habe. So viele Dinge stimmten einfach auf Anhieb und nach über 5 Jahren des Alleinlebens konnte ich mir plötzlich viele Dinge vorstellen, wie eine Beziehung langfristig aussehen könnte.

Auch wenn es erst kurze Zeit her ist, kann ich nicht mehr sagen, wann sich mein Gefühl verändert hat. Am Anfang war es einfach nur toll, viel Zeit miteinander zu verbringen. Ich habe die Anrufe früh am Morgen oder spät am Abend genossen, in denen er nur mal eben meine Stimme hören wollte, obwohl wir uns kurz vorher noch gesehen hatten. Ich hatte das Gefühl, dass er sich wirklich für mich interessiert, wenn wir stundenlang über unsere Vergangenheit, Lebenserfahrungen und Weltanschauungen geredet haben.

Vielleicht war der 1. Knackpunkt, dass er einen lange, mit Freunden geplanten Urlaub kurz vor der Abfahrt absagte, weil er einfach viel lieber mit mir zusammen wäre und sich eine ganze Woche ohne mich nicht vorstellen konnte. Natürlich war die Vorstellung auch für mich nicht ganz einfach, aber ich hätte ihm die Paddeltour von Herzen gegönnt und mich auf das ersehnte Wiedersehen gefreut. Dass seine Ex-Frau ihn damals nach 27 Jahren wegen eines Anderen verlassen hat, als er mit seinem Sohn allein im Urlaub war, wußte ich zwar, wollte ich in dem Moment aber wohl nicht bewerten.

Nachdem er wieder arbeiten mußte, wollte bzw. mußte auch ich dem Alltag wieder mehr Platz einräumen. Einerseits weil ich selbständig bin und Geld verdienen muß und andererseits aber auch, weil ich auch Zeit und Raum für mich brauche. Nicht, um um die Häuser zu ziehen, sondern vielmehr um mal wieder zu lesen, meine Wohnung zu putzen, meine Freundschaften zu pflegen oder ausgiebig in der Badewanne zu entspannen.

Er fühlte sich zurückgewiesen. Je mehr ich ihn um ein wenig Freiraum bat, um so häufiger wurden seine Anrufe, Mails und ( unangemeldeten ) Besuche. Auf meiner Geburtstagsfeier im Mai hat er den überwiegenden Teil meines Freundeskreises kennengelernt, was mir sehr wichtig war, damit er auch die Gesichter kennt, die hinter den Geschichten stecken, die ich ihm erzählt habe.
Insbes. meine männlichen ( absolut platonischen ) Freunde nahm er immer häufiger zum Anlaß, mir immer wieder unbegründet Vorwürfe zu machen. Er war völlig außer sich, als er mich früh am Morgen nicht erreichen konnte, weil ich im Bad das Telefon nicht gehört hatte, als ich mir die Haare gefönt habe. Und er fand es mehr als verdächtig, dass ich mir am gleichen Abend noch einmal die Haare gewaschen habe. Es gipfelte darin, dass er mich einmal mitten in der Nacht aufweckte, weil er just in dem Moment die Gewißheit hatte, dass ich eine Affäre mit meinem besten Freund U. hätte.

Fast täglich haben wir über seine Eifersucht gesprochen und ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich weder seine Ex-Frau, noch seine Ex-Freundin ( die ihn mehrfach mit ihrem halben Bekanntenkreis betrogen hat ), noch sein Vater bin, dessen Fremdgehen er schon in der Jugend miterlebt hat. Ich bot ihm meine Hilfe an und vermittelte ihm kzfr. einen Termin bei einem Therapeuten, mit dem er seine Vergangenheit aufarbeiten wollte.

Seine guten "Vorsätze" und Beteuerungen hielten meist nur wenige Stunden und so lange, wie er bei mir war. Sobald wir getrennt waren, ging der Anruf- und SMS-Terror ( ja, genau so empfand ich es mittlerweile ) los, an einem Spitzentag waren es 8 Mails und 7 Anrufe innerhalb weniger Stunden, obwohl er genau wußte, dass ich bei einem Kunden arbeiten war. Das Fass lief für mich endgültig über, als ich ihn am vergangenen Sonntag morgen zufällig dabei erwischte, wie er mein Handy kontrollierte, als er mich im Bad wähnte.

Nach 2 Wochen, in denen ich tieftraurig war und viel geheult habe, überwiegt mittlerweile einfach meine Wut. Ich bin wütend über die Respektlosigkeit, die Kontrollen und über die ständigen Grenzüberschreitungen. Ich habe eine Stinkwut, weil alle Anschuldigungen haltlos, unfair und aus der Luft gegriffen sind ( zumal ich aufgrund meiner Angststörung das Haus sowieso nur für die nötigen Dinge wie Arbeit, Einkäufe, Arztbesuche usw. verlasse ) und ich bin sauer auf mich selbst, dass ich mich für völlige Absurditäten wie z.B. das zweimalige Haarewaschen gerechtfertigt habe.

Aber ich bin auch froh, dass mein Kampfgeist mich daran erinnert hat, mich bei aller Verliebtheit nicht selbst aufzugeben und an meiner Identität und meiner nötigen und hart erarbeiteten Autonomie festzuhalten. Es macht mich sehr traurig, dass ich eine Liebe so schnell und auf solche Weise verloren habe und es wird sicher eine Weile dauern, bis ich das "verarbeitet" habe. Aber ich weiß jetzt auch wieder, dass ich lieben kann.

Für alle, die es interessiert oder betrifft: hier und hier gibt es Infos und Denkanstöße zu dem Thema und hier gibt es einen Test.

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